*Im*Glanz*der*Sterne*WILLKOMMEN
Aus der Mythologie: Saturn bedeutet die Zeit, weil dieser seine eigenen Kinder verschlang – so wie die Zeit ihre eigenen Erzeugnisse verschlingt. Auszug Peter Orban
Mit der Zeit, besonders der Lebenszeit, ist das so eine Sache. Man überblickt jeweils nur die Zeit des Lebens, die bis heute abgelaufen ist. Wenn ich also im Moment 40 Jahre alt bin, dann habe ich Kenntnis von den Höhen und Tiefen, von den Tälern und den Auen der abgelaufenen 40 Jahre meines Lebens. Hier trägt die Zeit ein vertrautes Kleid; hier kann ich etwas sagen über „meine Zeit“ – über meine bisher „verflossene“ Zeit. Ich kenne die „Zeit“ meiner Jugend, die „Zeit“ meiner Lehre, die „Zeit“ meiner ersten…zweiten Ehe, die „Zeit“ meines Studiums, die „Zeit“ meiner Hobbies, die „Zeit“ meiner Laster, die „Zeit“ meines Krankseins. Denn natürlich: Jede Zeit ist inhaltlich geprägte Zeit. Jede andere Diskussion über die Zeit erreicht meine Seele nicht, sondern bleibt im Geistigen stecken. Kurz: Sie berühren mich nicht! Die reale Zeit jedoch, meine Zeit, berührt mich: Sie erfüllt mich mit Stolz oder Trauer, mit Stille oder mit Lärm, mit Ängsten oder mit Hoffnungen. Hier wittert die Seele richtige Nahrung. Was aber ist mit der Zeit, die mir noch verbleibt? Was kann ich darüber sagen?
„Sichelschnitt“ oder Das Bild des „Mähdreschers“
In meinem Innern gibt es über das Thema Zeit ein altes (und gleichzeitig sehr modernes) Bild. Es ist das Bild eines Mähdreschers mit einer großen drehenden Walze (vorn) inmitten eines riesengroßen Kornfeldes. Dieser Mähdrescher fährt stets mit gleich bleibender Geschwindigkeit und mäht das Korn nieder. Und dabei ist das Korn ein Symbol für die Zeit. Und das, was hinter dem Mähdrescher als Abgepacktes zum Vorschein kommt und auf die Erde fliegt, ist ein Symbol für die Inhalte der Zeit. Denn es ist ein sehr moderner Mähdrescher, der das Korn nicht nur schneidet, sondern es auch in verschiedene Formen hinein verpackt und hinten wieder ausspuckt. Blicke ich, der ich auf dem Mähdrescher sitze, hinter mich, so sehe ich eine Landschaft, die bereits abgemäht ist, und ich sehe die Päckchen (meiner Ehe, meiner Berufe, meiner verschiedenen Wohnungen, meiner Freunde usw.), die alle ein verschiedenartiges Aussehen haben; manche klein, manche groß, manche schwarz und hässlich, manche mit sehr schönen Formen. Kurzum, meine Lebenszeit ist hier verpackt zu verschiedenartigen Bündeln und in meiner Seele niedergelegt. Das ist die vergangene Zeit. Schaue ich nach vorn, so sehe ich jene geschlossene Kornfelddecke, die leise im Wind wogt und die noch nicht abgemäht und eingebunden ist. Und ich sehe auch, dass das Kornfeld, das noch zu bearbeiten ist, für mich endlos erscheint. (Freilich: Es kann hinter dem nächsten Hügel zu Ende sein!) Das ist die noch vor mir liegende Zeit. Es ist dasselbe Korn wie jenes, das bereits – zu Bündeln verpackt – hinter mir liegt. Aber es steht noch nicht fest, zu welchen Formen die Maschine es verpackt. - Habe ich denn einen Einfluß darauf, ob die Maschine das Korn zu fröhlichen oder traurigen Formen verpackt? - Wann tut sie – die Maschine – es denn? - Wann mäht sie das Korn, und wann verpackt sie es? Jetzt – genau in diesem Moment! In diesem Moment, der weder zu der vergangenen Zeit noch zu der vor mir liegenden Zeit gehört. Sie tut es im Jetzt. Im ewigen Jetzt. In jenem Moment, der nicht zu identifizieren ist und der in der Fülle des Lebendigen zum alleinigen Schnitter wird. Was immer wir tun, was immer wir getan haben, was immer uns getan worden ist und was immer uns getan werden wird, geschieht und geschah im Jetzt.
Im „Sichelschnitt“ der Zeit.
Unser Bild des „Mähdreschers“ ist natürlich nur die moderne Version des alten Bildes von Kronos-Saturn, dem Alten, der als Herrscher über die Zeit schon immer mit einer Sichel oder Sense dargestellt worden ist. Ganz ebenso wie sein mittelalterliches Pendant, der Tod, als Skelett mit Sichel und Sanduhr aufgetreten ist. Das Bild der Zeit und das Bild des Schnitters sind archetypisch verkoppelt. Sie sagen ein und dasselbe. In unserem vorgestellten Bild haben wir bereits alle drei Formen der Zeit versammelt: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. Bei näherem Hinsehen jedoch, lösen sich diese drei Formen in nur zwei Zeitformen hinein auf: Vergangenheit + Zukunft, denn das Jetzt der Gegenwart ist kein Ort, der sich identifizieren oder über den sich etwas sagen ließe. Natürlich kann ich sagen: Ich bin jetzt traurig oder verliebt oder hungrig oder krank. Doch für unseren Zusammenhang, nämlich in die Inhalte der Zeit zu schauen, ist das Jetzt der uninteressanteste Punkt. Wie sich leicht zeigen lässt, ist nämlich mein Zustand im Jetzt in direkter Linie gekoppelt mit einem Ereignis aus der Vergangenheit oder einer Befürchtung aus der Zukunft. Noch anders gesagt:
Niemand kommt in eine Horoskop-Beratung wegen eines Zustandes des Jetzt. Immer geht es um das Gestern oder das Morgen, also um die beiden großen Areale der Zeit. So gesehen ist das Jetzt eigentlich nur die Trennung des Einen vom Anderen, gleichsam die Grenzlinie von beiden. Und niemand macht sich Sorgen um das Jetzt, sondern der Kummer am Menschen hat seinen Ankerplatz immer im Hüben oder im Drüben unserer Zeitrechnung.
Zäsur Sichelschnitt Jetzt bekannte Vergangenheit (Ein Weiser hat einmal gesagt: Der Mensch ist sowieso nur in zwei Zuständen seines Lebens ganz im Jetzt: Beim Niesen und während des Orgasmus)
Das Phänomen „Zeit“ Worauf wollen wir eigentlich hinaus?
Nun – wir beschäftigen uns mit dem Phänomen „Zeit“ im Leben des Menschen und mit einer Methode – ein wenig – ins Innere der Zeit zu schauen, denn das ist die wörtliche Übersetzung für Horoskop (von hora = die Stunde und skopein = blicken, schauen) also:
„In die Stunde schauen“.
Die beiden großen Areale „Vergangenheit“ und „Zukunft“ enthalten zwei verschiedene Formen einer Zeitmenge: Die Zeitmenge A = „Erlebniszeit“ (denn sie trägt bekannte Erlebnisse der Vergangenheit in sich), und die Zeitmenge B = „Erwartungszeit“ (denn sie trägt erwünschte Erwartungen an die Zukunft). Dazu ein Beispiel: Das Muster einer Beziehung / Ehe Hatte ich als Frau in der Vergangenheit eine langjährige Beziehung oder Ehe, die in Streit, Kampf, Unvereinbarkeit endete, und gehe ich – gemäß der modernen Ideologie „Beim nächsten Mann wird alles anders“ – in eine neue Beziehung, so könnte ich jetzt von meiner (vergangenen) „Erlebniszeit“ auf die neue „Erwartungszeit“ folgendes schließen: Die neue Beziehung wird ebenfalls auseinander gehen, da sich die Unvereinbarkeiten der alten Erlebniszeit in die neue Erwartungszeit hinein nisten und die neue Beziehung auf eine Weise gestalten, die in der alten Beziehung vorgezeichnet war. Das sind ja ziemlich trübe Aussichten – Wenn die Vergangenheit die Zukunft derartig vorprogrammiert, bin ich dann mit 40 Jahren nicht bereits hoffnungslos in einer Zeitfalle? Im Prinzip ja! Und viele Leser, die bereits mehrere „Beziehungs-Strohbündel“ hinter sich erblicken, werden wissend und ein wenig resignierend nicken. Das Thema der Zeit Wenn wir über die Zukunft etwas aussagen wollen, müssen wir die Vergangenheit berühren und für die Aussagen mit heranziehen, sonst gehen wir am Thema der Zeit vorbei. In der Regel gilt das für jede Beratung, ob mit oder ohne Horoskop. Sie lässt sich zusammenfassen mit dem Satz: Ausschlaggebend hierbei ist:
Die Ebene des Klienten - In wie weit steuert er sein Lebensschiff? - Hat er das Ruder selbst in der Hand? - Selbsterkenntnis = die Arbeit an sich selbst
„Sage mir etwas über Deine Vergangenheit und ich sage Dir etwas über Deine Zukunft!“
Zeitkorrektur Jedes Kornhalm-Bündel, das ich auf meinem Mähdreschersitz hinter mir erblicke, das in den Tiefen der Vergangenheit liegt, (also in der abgelaufenen Erlebniszeit) und das damit vermeintlich unverrückbar vorbei erscheint, ist im nachhinein veränderbar! Zeit ist also korrigierbar! Würde besagte Frau mit der zerrütteten vorherigen Beziehung ihren Mähdrescher für einen Moment anhalten, von ihrem „Hochsitz“ absteigen und zurücklaufen zu jenem Bündel, in dem die Inhalte ihrer alten Beziehung verpackt liegen; würde sie das Bündel aufmachen, genauer betrachten und noch einmal neu bewerten; würde sie ihren Teil und den Teil ihres Partners noch einmal neu gewichten; würde sie dann – nach einem bestimmten Ritual – es wieder neu verpacken: Dann, aber erst dann geht von dem alten (neuen) Bündel auf einmal eine ganz andere Anziehung und auch eine ganz andere Kraft für eine neue Beziehung aus! Nach dem Motto:
„Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!“ Partner existieren nämlich zweimal: Einmal real (im Außen) und einmal in meiner Seele (also im Innern), und nur um eine veränderte Sichtweise im Innern geht es. Ist sie anders, wird auch die Sichtweise mit Blick in die Zukunft anders. Eine glücklichere Zukunft Und hier sind wir wieder bei dem Universellen Gesetz angekommen: „Wie innen so außen“ „Mensch, erkenne Dich selbst“ Die Arbeit an sich selbst ist die Ursache für eine glückliche Zukunft. Denn erst in diesem Moment hat die Zukunft eine Chance. Alles ist veränderbar - Leben ist Wandel mich nach der Aussage „GHANDIs“ zu halten, die besagt: „Ich kann einem Kind nicht verbieten, Schokolade zu essen, weil es ungesund ist, solange ich selbst noch Schokolade esse!“
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